Im Zeichen der Kuh...

Kuhzifest wo das Publikum der Headliner ist!

 

Die Radiosendung „Radio Gehacktes“ läuft seit 2000 regelmäßig über den Äther von Radio Ostfriesland. Eingefleischte Metalfans kennen und lieben die Sendung, deren Moderator und emder Urgestein Uwe Harms ist. Nachdem er die Sendung so richtig in Fahrt gebracht hatte, kam ihm die Idee: so ne geile Sendung braucht ein Maskottchen! So wurde die Metal-Kuh entworfen, fehlte nur noch ein Name. Uwe fragte seine Zuhörer und schnell fiel der Name „Kuhzifer“, auf welchen das Maskottchen schlussendlich dann auch getauft wurde.

 

Zum 15jährigen Jubiläum von Radio Gehacktes hatte unser Uwe eine besondere Idee: lass das Jubiläum mal als kleines Festival feiern. Der Name für das Festival wurde prompt vom Maskottchen abgeleitet und das Kuhzifest war geboren. Das erste Kuhzifest fand 2016 in der alten Post in Emden statt. Es wurde ein solcher Erfolg, dass Uwe die Idee kam: Mensch, mit unserer Musik lassen sich nicht nur Leute erreichen sondern bestimmt auch gute Dinge tun. Und so rief er den Verein „Kuhziver e.V.“ ins Leben. Mit etwas mehr als einer handvoll Metalheads angefangen zählt der Verein heute über 120 Mitglieder.

Der Kuhzifer e.V. ist seit seiner Gründung 2018 Ausrichter der Kuhzifeste und engagiert sich auch ansonsten wohltätig mit Spenden- und Hilfsaktionen. Durch den Erfolg des ersten Kuhzifestes angestachelt wurden nun jedes Jahr im Januar ein Festival organisiert, ausgezeichnet durch wechselnde Bands, die nicht jeder kannte, die aber Ohrenschmaus vom Feinsten versprachen. Das Kuhzifest wuchs und wuchs und der Platz in der Alten Post reichte nicht mehr aus und der Inhaber der Post konnte den Ansturm nicht mehr stemmen. Ein neuer Veranstaltungsort wurde mit dem LMC in Hinte schnell gefunden und dort fand 2020 dann das Kuhzifest V statt. Obwohl die Kosten durch Hallenmiete etc höher waren und auch nicht alles Karten verkauft waren, war auch dieses Kuhzifest eine großartige Veranstaltung, ausgezeichnet durch tolle Bands, tolle Fans und tolle Veranstalter. Schon mit den Gedanken beim Kuhzifest VI wurde Uwe im Frühjahr 2020 ein Strich durch die Ideen gemacht: Corona legte alles lahm und auch das Kuhzifest musste pausieren. Unter den gegebenen Umständen war ein Festival, wie es ihm vorschwebte, nicht machbar. Bereits verpflichtete Bands musste man leider absagen, aber sie bekamen trotzdem einen Teil der vereinbarten Gage, das der Kuhzifer die ohnehin coronagebeutelte Musikszene etwas unterstützen wollte.

Im Januar 2023 war es dann endlich wieder soweit: Das Kuhzifest VI konnte stattfinden. Bereits im Vorfeld hatte Uwe Bands organisiert, welche einen hochkarätigen Abend versprachen, allerdings erst noch geheim gehalten wurden. Der Vorverkauf begann im Oktober 2022 und die Karten gingen weg wie warme Semmeln. Die Metal-Fans waren ausgehungert. Kaum mehr als 200 Karten blieben noch für die Abendkasse übrig.

 

Am 14.01.2023 war es dann soweit: das LMC öffnete pünktlich um 17 Uhr seine Tore und die Fans strömten in die Halle. Die inzwischen bekannt gegebenen Bands enttäuschten ihre Fans nicht. Den Auftakt machte „Steel Shock“ aus Groningen. Die Jungs waren schon bekannt vom Kuhzifest 2019 und konnten ihr Publikum kräftig mitreißen. Sauber geschmiedeter Stahl aus den Niederlanden. Die neue Single „Thunderstorm“ fegte ordentlich durch! Der anfänglich noch etwas unrunde Sound wurde während des Gigs immer besser und die Jungs wärmten das Publikum ordentlich auf für die nachfolgenden Bands. Nach kurzem Umbau kam dann „Wolfskull“ auf die Bühne. Die Jungs aus Essen waren neu auf der ostfriesischen Bühne und kamen mit einer anständigen Mischung aus Danzig, The Cult und eine Prise Depeche Mode daher. Von der Geschwindigkeit nicht ganz so flott unterwegs wie „Steel Shock“ konnten die Jungs trotzdem überzeugen. Mit im Gepäch „Ave Godness“ , das neue Album. Nach dieser rockigen Entschleunigung kam „Sphinx“ auf die Bühne und hat mit Moshpit und Aggression das Publikum mal so richtig vermöbelt. Die Jungs aus Gelsenkirchen waren frisch aus den 80ern eingeflogenenes Thrash-Gewitter. Es gab mächtig auf die Ohren und die Fans feierten die Jungs. Nach dieser Ohren-Orgie kamen „The Night Eternal“ zum Zug. Die Jungs waren bereits vor Corona gebucht und kamen nun endlich zum Auftritt in Ostfriesland. Auch sie enttäuschten die Metal-Gemeinde nicht. Mit einer Mischung aus „Judas Priest“ und „Thin Lizzy“ überzeugten sie ihre Fans. Ohrenschmaus für jeden Metalhead.

 

Last but not least kamen „Bark“ auf die Bühne. Die Belgier holten mit groovigem Thrash-Metal noch die letzten Schweißperlen und Nerven aus dem Publikum heraus. Gegen halb eins/eins war dann auch diese Band durch und das bier-und musikschwangere Publikum sowieso. Es war eine musikalische Orgie; die Fans sind mit tiefer Ohren-Befriedigung nach Hause gegangen.

Neben der großartigen Musik gabs für die Fangemeinde natürlich noch das eine oder andere Schmankerl. Neben dem Merchandising konnte man schon Karten fürs Kuhzifest 2024 erwerben oder sich bei Total Thrash – The Teutonic Story über die Deutesche Thrash Szeme erkundigen, indem man sich den Dokumentarfilm an der Quelle kauft . Hunger konnte an der Frittenbude gestillt werden, wer das nicht wollte, konnte auf Pizza oder Matjesbrötchen zurückgreifen. Getränketechnisch bestens aufgestellt, ging keiner durstig nach Hause. Auch die Bierdosenkunst konnte überzeugen: wer wollte nicht mal ne Krawatte oder ähnliches aus Bierdosenblech? Neu in diesem Jahr war eine Tombole, bei der es feine Preise zu gewinnen gab.

 

 

 

Alles in allem ein rundum gelungenes Familien Fest!